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Geschrieben von Christian Heinemann am 26.10.2009 um 12:58:

  Kunststoffinnenkotflügel für SC & C1

Hallo zusammen,

ich glaube jeder hier hat sich die Radhäuser des 11ers schon mal näher angeschaut. Die vielen Ecken, die dem Bewurf ungeschützt ausgesetzt
sind und wo sich der Dreck sammeln kann, schreien für mich nach Innenkotflügel.

Mit den Lokaris konnte ich mich nicht anfreunden. Das nackte Blech und die nicht optimale Passform sind schon abschreckend, bei den notwendigen
Bohrungen für die Halterungen hört dann der Spaß auf.

Ich wollte zuerst versuchen die Innenkotflügel vom 993 anzupassen. Der Mitarbeiter im PZ sagte mir, eine Anpassung an das G-Modell wäre nicht
machbar, dafür gab er mir einen Tipp, wie man es viel günstiger hinkriegt. Mit einem Maurerkübel. Die Teile sind mattschwarz, aus ca. 3 mm starkem
Kunststoff und haben schon die richtige Grundkrümmung.


Ein solcher Kübel (90 L) kostet bei Obi um die 5 Euro. Das Material lässt sich mit einer Blechschere oder Teppichmesser bequem schneiden.
Ich habe mich zuerst um die hinteren Radhäuser gekümmert. Die Form habe ich durch probieren ermittelt, ein Kübel ging dabei drauf.
Die Innenkotflügel habe ich so geschnitten, dass sie das Rad komplett umhüllen (mit Freiraum fürs Einfedern). Schlossbleche, Kabel, Ölleitungen,
Lampen, Öltank usw. sind damit vom Bewurf geschützt.


Als Halterungen habe ich Alu-Winkelprofile genommen. An diese Profile wird der Innenkotflügel mit kleinen schwarzen Blechschrauben befestigt.
Die Halterung vorne wird durch die hintere obere Schraube vom Drehstabdeckel gehalten. Dafür habe ich mir ein Teil fräsen lassen, vom
Prinzip wie eine Unterlegscheibe mit einem Ausleger an dem man das Aluprofil schrauben kann. Ginge auch mit einem gebogenen und
gebohrten Flachstahl. Hinten habe ich zwei Winkelprofile an dem Stützrohr (mit Rohrschellen unten und oben) und an der Schraube für die
Stossstangenverkleidung am Ende vom Radlauf befestigt. Damit hat man ausreichend Auflagefläche um den Innenkotflügel dort stabil zu
verschrauben. Das alles lässt sich zu 100% ohne Spuren zurück bauen.


Nur vorne und hinten gehalten bleibt es aber eine etwas wackelige Geschichte. Angeblich soll es möglich sein, die Innenkotflügel so zu schneiden,
dass sie sich durch Einklemmen in der richtigen Lage halten. Ich fürchte aber, dass sie sich dann mit der Zeit beim Fahren bis zum Blech scheuern
werden. Deshalb habe ich zwischen Innenkotflügel und Radhaus links und rechts ca. 5 mm Luft gelassen. Den Spalt habe ich mit Streifen aus weicher,
2 mm starker Gummimatte abgedichtet. Die Innenkotflügel kann man in Form halten, indem man hinten einen entsprechend gebogenen 2 mm
dicken Alustreifen schraubt.

Die jetzige Lösung gewinnt kein Schönheitspreis aber funktioniert. Bewurf von Dreck/Spritzwasser gibt es nicht mehr. Vor allem die seitliche
Abdichtung könnte man mit geeigneten Gummiprofilen wie bei den Lokaris eleganter hinkriegen. Ich bin sicher, wenn die handwerklich begabten
unter Euch das Thema aufnehmen, wird was Schöneres raus kommen.

Die vorderen Radhäuser kommen als Nächstes dran.

Gruß,
Christian



Geschrieben von Manfred Placzek am 26.10.2009 um 13:44:

Daumen hoch! Super

Hallo Christian,

herzlichen Dank zu Deinen Ausführungen, wirklich eine super Idee. Wenn möglich mache dazu aus Pappe sogenannte Schnittbögen (wie beimSchneider).
Bei den Innenkotflügeln sollte aber meiner Ansicht nach etwas Luft zwischen Karossenblech und dem Kunststoff sein, da muss genügend Luft ran wegen
möglichen Kondenswasser im entstandenen Hohlraum.

Wenn Du einige Bilder hast, setzte ich sie direkt in Deinem Beitrag als entsprechende Abbildung in 800 x600. Sende sie mir per Email, ich mache dass.



Geschrieben von Christian Heinemann am 26.10.2009 um 19:52:

 

Hallo Manfred,

die Luftzirkulation dürfte gewährleistet sein. Zwischen Innenkotflügel und Radhaus ist ein durchgängiger und offener Hohlraum vorhanden. Von vorne am Drehstab über den oberen Bereich bis nach hinten bleibt alles frei.

Ich werde versuchen die Schnittbögen abzunehmen. Danke für das Angebot, die Bilder die ich noch dazu habe schicke ich Dir per Email.

Gruß,
Christian



Geschrieben von Guido Roessler am 27.10.2009 um 09:16:

  RE: Kunststoffinnenkotflügel für C1

Hallo Christian,

wenn Du die Schablonen auf ein großes Stück Papier zeichnest, könnte man sie einscannen und allen im Forum zugänglich machen. Am besten wäre Plotterpapier von einer DIN A0-Rolle welches nicht gefaltet ist. Damit kann man dann in einem Kopierladen für Großkopien einen 1:1 Scan machen lassen und diesen als PDF ins Netz stellen. Wenn Du mir die abgezeichnete Vorlage zuschickst will ich gerne den Rest übernehmen. Ansonsten gibt es diese Technik aber auch bestimmt in Deiner Nähe.

Gruß Guido



Geschrieben von Christian Heinemann am 28.10.2009 um 12:42:

 

Hallo Guido,

werde es versuchen. Wenn ich keine Möglichkeit zum Einscannen finden sollte melde ich mich.

Gruß,
Christian



Geschrieben von Manfred Placzek am 29.10.2009 um 13:04:

smile Workshop

Zitat:
Original von Christian Heinemann
Hallo Guido,

werde es versuchen. Wenn ich keine Möglichkeit zum Einscannen finden sollte melde ich mich.

Gruß,
Christian


Am besten wir machen dazu bei Christian einen Workshop und da er ja gut im Thema ist, baut er sie auch bei uns gleich mit ein ahhh

Wir bringen dafür aber auch die OBI-Maurerkübel mit grin



Geschrieben von Manfred Placzek am 13.11.2009 um 21:12:

Lampe Schablonen Innenkotflügel

Hier sind nun die Infos und Schablonen von Christian zu den Innenkotflügeln:

Zitat:
Ich habe die Kontur der Innenkotflügel auf Papier so gut wie möglich abgenommen. Die Papierschablonen setzen sich aus jeweils 7 DIN A4-Blättern zusammen, entsprechend habe ich sie auch auf einzelne Blätter übertragen und diese eingescannt. In der Form kann sie jeder mit einem normalen Drucker ausdrucken. Wenn man diese Blätter aneinander klebt, kann man eine Schablone ausschneiden um dann die erste Kontur auf die Mörtelkübel zu übertragen. Je nachdem wie man die Halterungen gestaltet wird die Form angepasst werden müssen, Beim Drucken muss man darauf achten, dass die Größe nicht verzerrt wird, daher habe ich auf den ersten Blättern zwei Kontrolllinien mit 30 mm Länge gezeichnet


Hier die pdf-Dateien dazu:
links
und hier:
rechts



Geschrieben von Gerhard Böttcher am 05.04.2011 um 17:23:

  RE: Kunststoffinnenkotflügel für SC & C1

Hallo Christian,

ich habe ein 1974er Coupe. Ob das da auch passt? Mal schauen.

Klasse Beitrag von Dir!

Hast Du schon die vorderen IKs gemacht?

Lieben Gruß aus dem Radhaus
Gerhard



Geschrieben von Christian Heinemann am 06.04.2011 um 12:42:

 

Hallo Gerhard,

da die Teile immer angepasst werden müssen, wird es mit Sicherheit klappen. Die Vorderen stehen auf dem Plan für dieses Jahr. Vielleicht komme ich Ostern dazu. Werde zu gegebener Zeit berichten.

Gruß
Christian



Geschrieben von Christian Heinemann am 16.06.2011 um 16:00:

  Vordere Kunststoff-Innenkotflügel für SC und C1

Hallo zusammen,

nach langer Zeit konnte ich das Thema Innenkotflügel wieder bearbeiten und habe nun auch für vorne was gebaut. Wie bei den hinteren habe ich auf jegliches Bohren verzichtet. Die Radhausschale besteht aus dem bewährten Maurerkübel, für Rahmen und Halterungen habe ich Winkel- und Flachprofile aus Alu verwendet.

Auf der linken Seite habe ich hinten und oben die Befestigungsschrauben der Klimaleitungen genutzt. Im vorderen Bereich die Schrauben am Flansch zwischen Kotflügel und Stoßstange. Auf der rechten Seite habe ich hinten die zwei unteren Befestigungsschrauben des Kotflügels genutzt. Wer keine Klimaanlage hat kann diesen Weg auch links beschreiten. Im oberen Bereich habe ich eine Halterung an der Schraube der Schelle für die Ölleitungen befestigt. Vorne habe ich wieder die Verschraubung von Kotflügel und Stoßstange dankend genommen. Hier wollte ich die Lücken um das Schutzblech des Ölkühlers verschließen. Wie auf der linken Seite wird viel Dreck durch die offenen Lücken nach vorne geschleudert und sammelt sich dann auf dem Kotflügelflansch unterhalb des Scheinwerfers. Als untere Abstützung für die Abdeckung zwischen Stehblech und Ölkühlerschutzblech bieten sich die unteren Befestigungsschrauben des Ölkühlers an. Da ist noch ausreichend Gewinde frei.

Die meiste Arbeit macht die Anfertigung der Halter und das Anbringen des Rahmens aus Aluflachprofil. Das Anpassen der Radhausschale und deren Befestigung an den Rahmen ist Geduldarbeit. Dafür habe ich die Radhausschalen auf Alubleche befestigt und diese dann quer auf den Rahmen geschraubt. Zum Anpassen kann man sie zuerst vor die Radhausschale anschrauben. Wenn alles passt werden sie später auf die Rückseite der Radhausschalen geschraubt und sind nicht mehr sichtbar.

Zum Schluss ist alles schwarz (schwarze Blechschrauben gibt es bei Obi, wo ich auch den Rest gekauft habe). Für die Ränder habe ich wieder Streifen aus Gummimatte genommen. Geeignete Gummiprofile kosten um die 9 Euro pro Meter und haben im Wesentlichen nur optische Vorteile.

Das Ganze wurde Anfang Juni über 3500 km (inklusive 15 Passfahrten) im Rahmen unseres Kurzurlaubs in der südlichen Schweiz erprobt. Lediglich vorne links sind leichte Schleifspuren zu sehen. Wenn man stark nach rechts lenkt und das Rad gleichzeitig tief einfedert kommt der Reifen fast an den Scheibenwasserbehälter ran. Hier muss man mit jedem mm geizen.

Wir hatten einige Regentage dabei und sind auch Naturstrecken gefahren. Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass der ganze Dreck sich nicht mehr in den vielen kleinen Ecken sammeln wird.

Bilder kommen noch.

Viele Grüße
Christian



Geschrieben von Christian Heinemann am 17.06.2011 um 12:19:

  RE: Vordere Kunststoff-Innenkotflügel für SC und C1

Danke Manfred für das Einstellen der Bilder.

Links:






Bilder 1 bis 3 zeigen den Rahmen aus Aluflachprofil auf der linken Seite. Die Halterungen sind an den Schrauben für die Schellen der Klimaleitungen befestigt. Alternativ kann man die Kotflügelschrauben verwenden (siehe rechte Seite). Müsste auch im oberen Bereich klappen wenn man sich passende Blechmuttern anfertigt und auf die freien Gewindegänge der Kotflügelschrauben schraubt.




Im vorderen Bereich (Bild 4) stützt sich der Rahmen auf Querstreben die links an dem Kotflügelflansch und rechts am Stehblech (Schelle Klimaleitung) befestigt sind. Um diesen Bereich vertikal zu stabilisieren ist die obere Querstrebe an der linken Halterung des Scheibenwasserbehälters abgestützt (Winkelprofil diagonal nach vorne/unten).






Die Bilder 5 bis 7 zeigen die eingebaute Radhausschale mit den Streifen aus weichem Gummi an den Rändern. Um der Krümmung folgen zu können müssen diese Streifen in Abständen angeschnitten werden. Dann liegen sie bündig an und dichten gut ab. Zusätzlich verhindern sie ein Scheuern der Radhausschale an Stehblech und Kotflügel.

Rechts:







Rechts ist der Rahmen an den Kotflügelschrauben befestigt (Bild 2). Leider schließt das Schutzblech des Ölkühlers nicht bündig mit Stehblech und Kotflügel ab (Bild 3). Deshalb sind hier links und rechts zwei Aluprofile angebracht damit diese Lücken verschlossen werden können.








Die Radhausschale aus Maurerkübel ist auf kurze Alustreifen geschraubt. Diese werden dann auf den Rahmen mittels jeweils einer Schraube befestigt. Um die Radhausschalen abzubauen müssen dann nur diese Schrauben gelöst werden (ca. 5 pro Seite). Zum anpassen habe ich sie zuerst auf die Unterseite geschraubt (Bild 4). Danach verschwinden sie auf der Rückseite (Bilder 5 bis 8 ).



Geschrieben von Manfred Placzek am 17.06.2011 um 12:49:

Lampe RE: Vordere Kunststoff-Innenkotflügel für SC und C1

Danke Christian,

so sollten die Bilder mit deinen Beschreibungen synchron sein. Bei der Gelegenheit habe ich auch beide Beiträge mit Heck und Front zusammengefügt.

Nur gut, dass in diesem Forum niemand den Anspruch hat, aus einem G-Modell ein "möchtegern" Rennfahrzeug machen zu wollen! Freude


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