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Geschrieben von Gerald am 10.06.2011 um 20:00:

  Motorrevision, selbst ist der Mann

Hallo

Da mein Motor immer mehr ölte, wuchs in mir der Entschluss das es an der Zeit ist etwas zu tun.
Der Meister der Motoren in Schöppenstedt fällt ja nun aus.
Meine eigenen Erfahrungen in Hannover 1992 (Sportcar Service) liessen nur noch eine Möglichkeit offen, ich muß selber rann.
Als erstes stand die Schadensanalyse an, also Auto auf Rampen in die heimische Garage gestellt.
Putzen der Motorunterseite und anschließender Probelauf ergaben diverse Leckagen, am schlimmsten ölte die Dichtung zwischen Steuerkettenkasten und Nockenwellengehäuse.
Die obligate Kompressionsprüfung gab mir dann den Rest.
Werte 6-14-6-8-14-14 bar, wobei Zylinder nr.4 mit 8 bar auch noch deutliche Zischgeräusche abgab.
Also was solls, lustig drauflos geschraubt.
Da ich keinen Motorständer habe kam für mich nur ein Zerlegen im eingebauten Zustand infrage.
Und was soll ich sagen, es geht, wenn erstmal die Ansaugspinne und die Auspuffanlage weg ist.
Danach die Köpfe als ganzes runter und dann die Zylinder ab.
An der Stelle fielen mir bei den schlappen Zylindern die Kolbenringe in Einzelteilen runter. Das hab ich noch nie gesehen, die Kompressionsringe gebrochen, und die Zylinnderwand heil.
Die folgende demontage der Köpfe ergab das die Auslassventile (Schaftdurchm. 8,85mm statt 8,95mm) sammt Führungen hinüber sind.
Die Auslassventilführungen sind sowas von Ausgeschlagen das ich mich wundern muß das nichts schlimmeres passiert ist (Ventilabriss).
Die neuen Ventilfürungen hab ich dann nach mehrtägigen aufenthalt im Gefrierschrank prima in die Köpfe gekriegt.
Als nächstes steht das Einschleifen der neuen Auslassventile an.

Frage:

1. Hat der 3,2l keine Kopfdichtung?

2. Wieviel mm Ventilhub brauch ich zum Nockenwellen einstellen?

Ich werd gern weiter berichten, wenn dann intresse besteht. Fotos hab ich auch, nur leider bin ich mehr der Schrauber, und kriege die hier nicht rein.



Geschrieben von Gerald am 11.06.2011 um 19:55:

 

Hmm...

alle gucken aber keiner schreibt.

Hab mal gegoogelt,
und zum Einstellen der Nockenwelle ist beim Einlassventil der Wert von 1,25mm anzustreben.
Ist das richtig ???



Geschrieben von Dirk O. am 12.06.2011 um 11:52:

 

Zitat:
Original von Gerald
Hmm...

alle gucken aber keiner schreibt.
... ???


Hi Gerald,
dann solltest du mal in deine PN-Box gucken grin Grüße, Dirk



Geschrieben von Manfred Placzek am 13.06.2011 um 11:22:

Lampe RE: Motorrevision, selbst ist der Mann

Zitat:
Original von Gerald
Hmm... alle gucken aber keiner schreibt.
Hab mal gegoogelt,
und zum Einstellen der Nockenwelle ist beim Einlassventil der Wert von 1,25mm anzustreben.
Ist das richtig ???


Hallo Gerald,

ja das mit "alle gucken und keiner schreibt", ist hier leider so, die meisten hier können wohl nur mit der Maus umgehen?

Kompliment zu deinen Aktionen, etwas unkonventionell aber durchaus effektiv, ich hoffe du hast Bilder dabei gemacht.

Hole dir unbedingt das kleine Heft zu deinem Jahrgang vom PZ mit "Typen, Maße, Toleranzen"! darin findest du alles.
Kostet so schlappe 20 Euro ist aber wichtig und lohnend für deine Arbeiten.


Hier ein Beispiel in der Ansicht



Geschrieben von Christian Heinemann am 15.06.2011 um 12:26:

 

Hallo Gerald,

ohne Rückmeldungen macht es weniger Spass zu schreiben, das geht jedem so. Ich kann Dir bei Deiner Frage leider nicht helfen,
würde mich aber über Bilder sehr freuen, davon lebt so ein Forum.

Viel Erfolg,
Christian



Geschrieben von Gerald am 16.06.2011 um 21:08:

  Motorrevision, selbst ist der Mann

Hallo,

bin leider eher selten im Netz. Deshalb dauern meine Antworten auch immer ein bischen länger. Literatur zum Thema hab ich reichlich,
dummerweise immer nur bis zum SC.

Und da liegt das kleine Problem. Ich habe einen 82er SC in dem ein Vorbesitzer einen 3,2l Rumpfmotor verbaut hat (warum auch immer),
der Rest ist Orginal. Also fehlt mir noch die Bestätigung für den Einstellwert der Steuerzeiten vom C1 Motor.

So und nun zum aktuellen stand der Dinge. Die Ventilsitze sind Gefräst und Eingeschliffen. Mir tun jetzt noch die Handballen vom schleifen
weh. Ich muß nicht erwähnen das ich auch mit diversen abgerissenen und ausgedrehten Stehbolzen zu kämpfen hatte.

Für das WE steht die Montage der Köpfe an.



Geschrieben von Gerald am 17.06.2011 um 23:36:

 

ha,

wer hätte es gedacht, es gibt sie doch hier im Forum.
Die Gleichgesinnten, die weiter helfen können.

Danke an Dirk O.
Das waren genau die Datensätze die mir fehlten.



Geschrieben von Manfred Placzek am 18.06.2011 um 14:29:

Daumen hoch! Ja super!

Hallo Gerald,

du kannst mir gern Bilder per Mail zusenden, es sollte aber mindestens 640 x 480 sein oder besser, aber bitte keine vom Handy. Werde sie dann hier mit setzten.
Zumal mich immer besonders SC-Freude bei ihren Schraubertätigkeiten interessieren. So wir du das ganz oben beschrieben hast, wäre ja jetzt nur noch die
Kurbelwelle und Schwungscheibe mit Kupplung und Getriebe im eingebauten Zustand dran? Vor allem, wie hast du so die Stehbolzenreste sauber heraus bekommen?



Geschrieben von Gerald am 30.06.2011 um 19:49:

 

Hallo

als erstes muß ich wohl mal die Erwartungen zurückschrauben.
Das ganze wird nur eine Teilrevision.

Warum? Das Kurbelgehäuse war dicht und hatte noch gut Öldruck.
Außerdem verließ mich dort der Mut.
Will hoffen das die alten Pleuellager den neuen Druckverhältnissen standhalten.

Zu den abgerissenen Bolzen, einer ließ sich noch mit der Wasserpumpenzange greifen, der nächste mußte ausgebohrt werden.

Für die schlimmsten Ölleckagen waren die Dichtung der Kurbelgehäuseentlüftung und der O-Ring zwischen Kettenkasten und Nockenwellengehäuse verantwortlich.

Die Montage der einzelnen Baugruppen war zum teil sehr schwierig. Das nächstemal werd ich den Motor wohl komplett ausbauen.



Geschrieben von Gerald am 09.07.2011 um 22:19:

 

Drei Wochen war der Frosch nun Krank,
jetzt raucht Er wieder, Gott sei dank. (W. Busch)

Habe heute den ersten Start mit kleiner Ausfahrt gemacht.
Der Motor läuft viel ruhiger und nimmt sehr viel williger Gas an.
Kein vergleich zum davor.
Mußte den Lehrlauf erstmal um gut 500 U/min zurück drehen.
Er wirkt auch beim Beschleunigen nicht mehr so angestrengt.
Zieht einfach sauber durch (wobei erstmal vorsichtig Einfahren)



Geschrieben von Gerald am 06.12.2011 um 22:43:

 

Hallo,
tut mir leid das ihr solang nichts von mir gehört habt.
Hatte irgendwie nie zeit.
Ich will hoffen das es jetzt mit den Bildern klappt.



Geschrieben von Gerald am 06.12.2011 um 22:52:

 

und noch ein paar


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