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Geschrieben von HE-Manfred am 07.07.2006 um 12:47:

  1956: Porsche erobert Italien

Im Anhang ist ein Link zum 50 jährigen Jubiläum "Targa Florio Sieg" von Porsche. Der Artikel ist von Motorvision.

http://www.motorvision.de/motorvision/Motorvision/Cars-und-Bikes/Classic/News/Archiv/PorscheTargaFlorio50b.html

Gruß



Geschrieben von Manfred Placzek am 12.07.2006 um 11:57:

  Die Strecke

Die Streckenvariante der "Grande Madonie" mit ihren ursprünglichen 148km könnte man schon fast mit einer Insel-Rundfahrt vergleichen - wenn eine solche 1000km lange Sizilien-Tour nicht tatsächlich von 1912-14 und 1948-50 auf dem Programm gestanden hätte! Ab 1919 wurde auf 108km verkürzt, ab 1932 nochmal.

Die klassische Runde der "Piccola Madonie" führte im Gegenuhrzeigersinn von Cerda über Caltavuturo und Collesano aus über 600m hoch gelegen Bergstraßen hinab auf Meereshöhe, wo die Wagen ab Campofelice di Roccella auf der langen Buonfornello-Geraden am Meer entlang jagten, die mit über 6km länger war als die längste Gerade in Le Mans. Diese Runde hatte noch 72km und wurde meist 10mal absolviert, wobei die Fahrzeuge einzeln im 20-Sekunden-Takt gestartet wurden, denn Überholmanöver sind auf der engen Strecke schwierig, und ein Start im Pulk undenkbar.

Die Schnellsten brauchten nur noch eine gute halbe Stunde für die Rundfahrt. Helmut Marko stellte 1972 im Alfa Romeo den Rundenrekord im Rennen mit 33'41 min bzw. einem Schnitt von 128,253 km/h auf. Der Allerschnellste war Leo Kinnunen schon 1970 im Training im Porsche 908/3 mit einem Schnitt von 128,571 km/h bzw. 33'36 min. Dabei ist zu beachten, daß schon vorher im Straßenverkehr geübt wurde, um sich die Abfolge der ca. 900 Kurven einprägen zu können. Dazu wurden Rennwagen mit Straßenzulassungen versehen, selbst die Porsche 908 hatten ein Stuttgarter Nummernschild am Heck, wobei vermutlich kein TÜV-Mitarbeiter diese Boliden jemals zu Gesicht bekam. Ferrari stattete selbst F1-Rennwagen mit den "Prova"-Markierungen aus. Zudem sollten sich die Zuffenhausener Werksfahrer zusätzlich Filme mit dem Streckenverlauf anschauen, was bei einigen Piloten unbeliebt war, da sie Übelkeit hervorrufen konnten.

Aufgrund der Erfolge auf dieser winkligen Strecke, die den zunächst hubraumschwachen Wagen 1956 erstmals einen sensationellen Gesamtsieg in einem wichtigen WM-Rennen bescherte, nannte Porsche eine offene Version des 911 Targa. Unter sinnreicher Verwendung des Begriffes, der Schild bedeutet, hat man das Cabriolet mit breitem Überrollbügel so genannt, analog zu den Rennversionen namens Carrera (Rennen), die nach der Carrera Panamericana benannt wurden.



Umfangreiche Infos zur Targa Florio hier


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