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Manfred Placzek
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Dabei seit: 17.02.2006
Beiträge: 5.984

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Mit dem 356 begann der Mythos des Sportwagenbauers Porsche.
Karl-Heinz Spreyer erstand diesen Wagen 1970 , verkaufte ihn 1974,
kaufte ihn 1976 wieder - und gibt ihn wohl nie mehr her.
Foto: rn
"Mein nächstes Auto wird ein Porsche"
Aufgebaut mit Freunden: Der 62-er 356 von Karl-Heinz Spreyer aus Hargesheim, vom 13.04.2006

Von Robert Neuber

HARGESHEIM Es war 1966. Karl-Heinz Spreyer war mit seinem Renault 4 auf dem Weg nach Hause. Ein schweres Unwetter hatte Dreck auf die Straßen gespült. Spreyer befuhr die Mannheimer Straße, als vor ihm eine amerikanische Ärztin in einem Porsche 356 heftig bremsen musste. Spreyer rauschte mit seinem französischen Kleinwagen in den Porsche. "An dem war nichts, aber mein Auto war vollkommen eingedellt. Da sagte ich zu meinem Kumpel: Mein nächstes Auto wird ein Porsche." 14 Tage später tauschte er seinen Renault gegen einen gebrauchten Porsche 356 Typ A mit 30 PS-Käfer-Motor. Ein bizarrer Tausch, möchte man meinen. Aber der Handwerker, bei dem der Porsche stand, brauchte ein Fahrzeug für Lieferfahrten.

Den Porsche 356 Super 90, den er heute noch fährt, erstand Spreyer 1970. Den Wagen hatte ein Geschäftsmann aus Niederhausen 1962 gekauft und seiner Frau zu Weihnachten geschenkt. Doch der Unternehmer gab den Wagen seiner Frau - sehr charmant - bald darauf für einen LKW in Zahlung. Der Porsche fand in Simmertal einen neuen Besitzer, der ihn wiederum für einen Mercedes in Zahlung gab.

Spreyer fuhr ihn von 1970 bis 1974, dann verkaufte er ihn selbst nach Wiesbaden. Zwei Jahre später kaufte er ihn vom Wiesbadener wieder zurück - der Wagen war kaputt, und der Mann hatte aus finanziellen Gründen beschlossen, mit der Bahn zu fahren. 1978 baute Spreyer, seinerzeit als Busfahrer bei den Städtischen Betrieben beschäftigt, die Karosserie des Fahrzeugs in der Werkstatt seines Freundes Jürgen Bott komplett wieder auf. Drei Wochen lang war dessen Karosserieschlosser Helmut Georg damit beschäftigt, die maroden Karosserieteile - Kotflügel, Bodenbleche - originalgetreu aus neuen Blechmatten nachzudengeln. "Das war ein Künstler", bewundert Spreyer noch heute seine Arbeit. Der Porsche wurde grundiert - und stand danach 25 Jahre bei Spreyers Freund Bott. "Vor drei Jahren haben wir uns gesagt, jetzt gehen wir mal da ´ran", so Spreyer. Der Motor, der ausgebaut und ebenfalls 25 Jahre gelagert worden war, wurde wieder eingebaut, "und der ist auf Anhieb gelaufen", erinnert sich Spreyer - "Made in Germany" eben. Der Boxer-Motor ist allerdings nicht das Original-Triebwerk des Super 90 mit 90 PS. "Der hat nicht gehalten und war schon beim Erstbesitzer kaputt. Mir wurde damals geraten, die 75-PS-Maschine einzubauen" - und die hat Spreyer heute noch in seinem Porsche.

Die Geschichte seines Porsche ist für Spreyer eine Geschichte des Teamworks unter Freunden: Ob Jürgen Bott oder der Hargesheimer Ludwig Wirz, der laut Spreyer ein wandelndes Werkstatthandbuch für seinen Wagen ist - ohne seine Freunde würde der Oldtimer nicht so perfekt dastehen wie jetzt. Es sei ja schließlich auch eine finanzielle Herausforderung: Für die silberne Lackierung (vorher war der Wagen "elfenbeinweiß") habe er sogar seinen Porsche 944 Turbo verkauft.

Die Benzinkosten immerhin halten sich in Grenzen. Der Wagen, der sich beim Fahren so anhört, als stecke man bei einem VW Käfer unter der Motorhaube, verbraucht bei 120 Stundenkilometern rund sieben Liter Sprit. Trotz seines Alters ist er recht spritzig, auch wenn Spreyer einräumt: "Wenn ich heute an einer Ampel neben einem VW Polo stehe, schaue ich nur noch in seine Rücklichter." Doch dafür entschädigen die bewundernden Blicke der Passanten - und man fragt sich unwillkürlich, warum Porsche diesen wunderschönen Wagen nicht einfach weiterbaut.
Quelle: Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach

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Viele Grüße,

Manfred
14.04.2006 08:28 Manfred Placzek ist offline E-Mail an Manfred Placzek senden Homepage von Manfred Placzek Beiträge von Manfred Placzek suchen Nehme Manfred Placzek in deine Freundesliste auf
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