PORSCHE Klassik-Forum
Registrierung Kalender Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite

PORSCHE Klassik-Forum » Talk & Sonstiges » Klassik Allgemein - auch ohne PORSCHE » Fitti-Käfer 1969 » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Fitti-Käfer 1969
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Christian Heinemann
unregistriert
Fitti-Käfer 1969 Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo zusammen,

für alle Freunde von schnellen Autos und von Käfern, hier einen Beitrag über einen schnellen Käfer den die Fittipaldi-Brüder 1969 aufgebaut haben.

In 1969 fuhr Emerson Fittipaldi in der Formel 3 in Europa. Sein Bruder Wilson war in Brasilien geblieben und leitete den Fittipaldi-Rennstall. Dort arbeitete man an dem Rennwagen F4 mit Alfa-Motor um gegen Ford GT40, Lola T70 und Alfa Romeo 33 anzutreten. Als man merkte, dass der F4 nicht rechtzeitig zum 1000 km Guanabara-Rennen im Dezember 69 fertig sein würde, beschloss man einen Rennwagen auf Käferbasis zu bauen. Als Antrieb dienten 2 VW-Motoren mit zunächst jeweils 1,6 L. Dazu wurden die Kurbelwellen um 90° zueinander verdreht und über eine Hardyscheibe miteinander gekoppelt.

Das Fünfganggetriebe, die Lenkung und die Trommelbremsen (ein Umbau auf Scheibenbremsen war zeitlich nicht mehr möglich) stammten vom Porsche 550/1500 RS. Vorne wurde die Käferachse übernommen, hinten war eine Formel-V-Achse verbaut. Die Firestone Indy Reifen auf 9 bzw. 10“ Leichtmetallfelgen waren die ersten Slick-Reifen in Brasilien. Als Karosserie diente eine Käfer-Hülle aus GFK mit lediglich 17 kg.

Um die Leistungsverluste zu minimieren hatte der Motor keine Lüfter. Die Kühlung erfolgte über den Fahrtwind, der zwischen der nach hinten geneigten Windschutzscheibe und dem vorderen Dachholm gesammelt wurde. Vier dicke Schläuche leiteten die Kühlluft direkt auf die Motoren. Zur Ölkühlung wurden vorne zwei Kühler verbaut.

Um mit der 400 PS starken Konkurrenz mithalten zu können musste der Antrieb überarbeitet werden. Dank Okrasa-Kit stieg der Hubraum auf 2,2 L je Motor, statt Solex 32 wurden Weber 45 Vergaser eingebaut. Mit Hilfe von weiteren klassischen Tuningmaßnahmen standen dann ca. 400 Metanol-PS zur Verfügung. Mit der Leistung und 412 kg Gesamtgewicht war der Käfer konkurrenzfähig. Bei den Rundenzeiten im Autodrom Rio de Janeiro stand der Fitti-Käfer an dritter Stelle (vor einem Lola T70):
Alfa P-33 1m.28.8s, Ford GT40 1m.29.8s Fitti-Käfer 1m.36.3s

Im Rennen sind die Fittipaldi-Brüder aufgrund eines Getriebeschadens (auf Platz 2 hinter einem GT40 liegend) ausgeschieden. Der Fitti-Käfer wurde danach verkauft. Er nahm an weitere Rennen teil, war stets schnell jedoch aufgrund mangelnder Standfestigkeit meistens ohne Erfolg.

Gruß
Christian

Christian Heinemann hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
Raio-X_do_Fitti-VW.jpg Fitti-Fusca_no_Rio_de_Janeiro.jpg Fitti-VW_novo2.jpg

01.03.2011 13:57
Manfred Placzek
Website Manager


images/avatars/avatar-62.jpg

Dabei seit: 17.02.2006
Beiträge: 5.984

Daumen hoch! RE: Fitti-Käfer 1969 Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Danke für den historischen sehr interessanten Bericht zu "Fitti-Fusca" lieber Christian,





ich habe zum Thema noch weitere Bilder gefunden

Hier geht es zu dem umfagreichen Bildbericht "Fitti-Fusca":



Hier dazu auch die Käfer 8 Zylinder-Alternative ebenfalls Made in Brazil

__________________
Viele Grüße,

Manfred
01.03.2011 20:57 Manfred Placzek ist offline E-Mail an Manfred Placzek senden Homepage von Manfred Placzek Beiträge von Manfred Placzek suchen Nehme Manfred Placzek in deine Freundesliste auf
Christian Heinemann
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Manfred,

hast Du gut recherchiert. Auf der ersten von Dir genannten Seite finden sich sehr viele interessanten Beiträge aus einer Zeit, in der die Rennszene noch zum anfassen nahe war. Viele Rennen führten durch Wohngebiete. Es gab auch ein Rennen für VW-Busse (T1, zumindest äußerlich im Serienzustand).

Die Firma Puma hatte auch an einem 8-Zylinder gearbeitet. Der Prototyp war ein 2,6 L mit fest verschweissten Kurbelgehäusen und Typ3-Kühlung. Geplant war ein 4,4 L mit einem liegenden Gebläserad für den Renneinsatz. Leider fanden sich keine Sponsoren und das Projekt wurde nicht weiter verfolgt.

Gruß
Christian

Christian Heinemann hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
8_cilindros_01_b.jpg 8_cilindros_02_b.jpg Kombi_entrada_do_S.jpg

02.03.2011 13:19
Bjoern
Klassik-Mitglied


Dabei seit: 07.05.2007
Beiträge: 141

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich habe immer gedacht, mich kann nichts mehr überraschen. Aber ein 8_zyliner Typ 1 Motor im Käfer der gegen richtige Rennboliden mithalten konnte...
Vielen Dank für diese sehr interessante Geschichte!
15.03.2011 16:31 Bjoern ist offline E-Mail an Bjoern senden Homepage von Bjoern Beiträge von Bjoern suchen Nehme Bjoern in deine Freundesliste auf
Manfred Placzek
Website Manager


images/avatars/avatar-62.jpg

Dabei seit: 17.02.2006
Beiträge: 5.984

Lampe Schweißnähte Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Bjoern
Ich habe immer gedacht, mich kann nichts mehr überraschen. Aber ein 8_zyliner Typ 1 Motor im Käfer der gegen richtige Rennboliden mithalten konnte...
Vielen Dank für diese sehr interessante Geschichte!


Ja Björn,

alles uns bekannte Teile aber ... man achte auf die Schweißnähte shok shok shok

__________________
Viele Grüße,

Manfred
15.03.2011 17:04 Manfred Placzek ist offline E-Mail an Manfred Placzek senden Homepage von Manfred Placzek Beiträge von Manfred Placzek suchen Nehme Manfred Placzek in deine Freundesliste auf
Bjoern
Klassik-Mitglied


Dabei seit: 07.05.2007
Beiträge: 141

RE: Schweißnähte Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die MIR flog doch auch durchs All...;-)
16.03.2011 07:37 Bjoern ist offline E-Mail an Bjoern senden Homepage von Bjoern Beiträge von Bjoern suchen Nehme Bjoern in deine Freundesliste auf
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
PORSCHE Klassik-Forum » Talk & Sonstiges » Klassik Allgemein - auch ohne PORSCHE » Fitti-Käfer 1969

Impressum

Forensoftware: Burning Board 2.3.4, entwickelt von WoltLab GmbH