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Zum Ende der Seite springen Letzter Einsatz des 917/30 Spyder
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Manfred Placzek
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Dabei seit: 17.02.2006
Beiträge: 5.985

Lampe Letzter Einsatz des 917/30 Spyder Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen


Vorgeschichte
Bereits 1971 wurde der 917/10 entwickelt, wobei Porsche zum ersten Mal in einem Rennsportwagen die Turbomotor-Technologie setzte. Die mit dem 917/10 gesammelten Erfahrungen flossen maßgeblich bei der Entwicklung des 917/30 ein.

Entwicklung

1973
Den ganzen Winter hindurch verbesserten Mark Donohue und Ingenieur Helmut Flegel das Fahrzeug. Der Turbo-Motor wurde auf 5,4-Liter vergrößert und leistete nun 810 kW (1.100 PS) bzw. stellte bei 6.400 1/min ein maximales Drehmoment von 1210 Nm bereit. Auf dem Prüfstand entwickelte der Motor mit einem Ladedruck von 2,24 bar sogar 1156 kW (1.570 PS). Dieser Motor im nun 917/30 genannten Spyder gilt bis heute als die stärkste jemals bei einem Rundstreckenrennen verwendete Maschine.

1974
Der Tankinhalt betrug bisher aufgrund des enormen Benzinverbrauchs 400 Liter. Durch eine Reglementsänderung wurde der Verbrauch ab 1974 u. a. aus Sicherheitsgründen, durch die Ölkrise und wohl auch Wettbewerbsbedingt begrenzt, so daß diese Werks-Turbo-Porsche nicht mehr überlegen waren und nur noch einmal eingesetzt wurden. Andere 917, meist mit Saugmotoren, wurden jedoch von Privatiers pilotiert. Die CanAm-Serie wurde Ende des Jahres 1974 eingestellt, da Sponsoren sich aufgrund der Wirtschaftsprobleme zurückzogen.

1975
Mit einer aerodynamisch verbesserten Version wurden auf dem Superspeedway von Talladega in Alabama Rekordfahrten durchgeführt. Der Porsche 917/30 (mit Mark Donohue) erzielte einen neuen Rundenrekord mit einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 375,918 km/h. Der Rekord hat noch Bestand, da die NASCAR Tourenwagen mit V8-Saugmotoren dort maximal 344 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit erzielen konnten. Die ChampCars erzielten in Fontana (Kalifornien) im Training Schnitte von bis zu 388 km/h, fuhren aber nie in Talladega.

Technische Daten

Chassis
Magnesium-Leichtmetall-Gitterrohrrahmen mit Kunststoffkarosserie

Motor
Luftgekühlter 180° V12-Biturbo
Doppelzündung
Bohrung: 90 mm
Zylinderhub: 70,4 mm
Hubraum: 5.374 cm³
Verdichtungsverhältnis: 6,5:1
Maximale Dauerleistung in Rennen: 810 kW (1.100 PS) bei 7.800 1/min
Maximales Drehmoment: 1098 Nm bei 6400 1/min

Kraftübertragung
Hinterradantrieb
Sperrdifferential
Räder: Alu-Felgen (Hinten : 17 x 15" / Vorne : 12 x 15" )
4 Gänge
Dreischeiben-Kupplung

Bremsen
Porsche-Stahlbremsscheiben (innenbelüftet), vorne und hinten.

Abmessungen
Radstand: 2.500 mm (variabel)
Spureinstellung Vorderrad: 1.670 mm
Spureinstellung Hinterrad: 1.564 mm

Sonstige interessante Werte
Beschleunigung von 0 - 100 km/h: 2,1 s (laut Guinness-Buch der Rekorde der beste Wert den ein Rennwagen jemals erreichte)
Beschleunigung von 0 - 200 km/h: 5,3 s
Höchstgeschwindigkeit: 409 km/h (niedriger Abtrieb)
Höchstgeschwindigkeit: 385 km/h


Anfang der 70er Jahre wurden die 5 Liter-Wagen von der Markenweltmeisterschaft ausgeschlossen. Das Reglement ließ nur noch Prototypen mit 3 Liter-Hubraum zu. Der 917 konnte nicht mehr teilnehmen. Daraufhin wandte sich Porsche den amerikanischen Rennen der "Canadian-American Championships" kurz CanAm-Meisterschaft zu. Die Rennen führten über eine Distanz von 200 Meilen und fanden jährlich zehn- bis elfmal in den USA und Kanada statt. Anfangs dominierten die bulligen McLaren, Lola und Chapparal. Denn bei den nach Gruppe-7-Spezifikationen gebauten CanAm-Wagen war so ziemlich alles freigestellt, auch das Motorvolumen und die Verwendung von Kompressoren.

Porsche entwickelte das 917-Coupé zum offenen CanAm-Spyder weiter; der Zwölfzylindermotor wurde erstmals bei Porsche von zwei Abgas-Turboladern aufgeladen, die die Leistung auf 850 PS ansteigen ließen. Diese Weiterentwicklung brachte sofortige Erfolge: 1972 wurde George Follmer auf einem 917/10 mit 5 Liter-Turbomotor CanAm-Meister.

1973 drückten dann die 917 Porsche Rennsportwagen dieser populären Rennserie ihren besonderen Stempel auf. Am Start stand auch Mark Donohue mit seinem Porsche 917/30, dem stärksten jemals bei Rundstreckenrennen eingesetzten Wagen. Der weiterentwickelte Zwölfzylinder brachte bei einem Hubraum von 5,4 Litern standfeste 1100 PS auf die Räder. Im Endklassement belegte die Porsche Armada Platz 1 bis 4 und 6.

Letzter Einsatz des 917/30 CanAm-Spyder

__________________
Viele Grüße,

Manfred
04.07.2006 17:06 Manfred Placzek ist offline E-Mail an Manfred Placzek senden Homepage von Manfred Placzek Beiträge von Manfred Placzek suchen Nehme Manfred Placzek in deine Freundesliste auf
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